Stefan Czenskowski nutzt gerne das Rad, kennt aber auch die Probleme in Lichterfelde SPD-Abgeordentenhauskandidatin Irene Köhne setzt sich für bessere Radwege im Bezirk ein
Die Anzahl der Radler in Berlin steigt seit Jahren. Wie die „Berliner Zeitung“ am 4. Juni 2011 schreibt, legen zunehmend mehr Menschen ihre Wege mit dem Drahtesel zurück. Seien im Jahr 1998 noch Prozent aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt worden, käme man heute auf einen Anteil von über 13 Prozent. Nach Informationen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung beträgt der Anteil der Radfahrer in Steglitz-Zehlendorf 12 Prozent.
Der rot-rote Senat reagiert auf die Zunahme der Radler, indem er neue Radwege anlegen lässt. Laut Informationen der „Berliner Morgenpost“ vom 11. Juli 2011, gibt es berlinweit bereits 140 km Extra-Spuren, die nur für Radfahrer bestimmt sind. Dafür fielen Autospuren weg, wie etwa in diesem Jahr geschehen in der Steglitzer Schlossstraße.
Im Südwesten von Berlin registriert die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) den stetigen Anstieg der Radler. Daher hat Steglitz-Zehlendorfs Stadtbaurat Uwe Stäglin (SPD), gemeinsam mit den Akteuren des „Runden Tisches Fahrradverkehrs in Steglitz-Zehlendorf“, vergangenes Jahr ein bezirkliches Radwegekonzept erarbeitet. Ziel des sogenannten Fahrradnebenroutenkonzepts ist die weitere Förderung des Fahrradverkehrs in Steglitz-Zehlendorf. Bezirkliche Subzentren, wie der Kranoldplatz oder der S-Bahnhof Lichterfelde-Ost, sollen sicherer erreicht werden. Radfahrer werden danach gezielt auf ruhigen Nebenstraßen zu diesen Orten hingeführt. In dem Dossier gibt es konkrete Vorschläge wie die entsprechenden Straßen für Radfahrer attraktiver gestaltet werden können.
Entschärfung der Unfallschwerpunkte
„Das Fahrradnebenroutenkonzept dient als gute Grundlage für die Weiterentwicklung des bezirklichen Radverkehrs“, lobt die SPD-Bezirksverordnete Irene Köhne dieses Papier. Die Abgeordnetenhauskandidatin für Lichterfelde Ost und Süd sagt, dass die Radfahrer nur dann von den Hauptstraßen auf die Nebenstraßen umgeleitet würden, wenn es aus Gründen der Verkehrssicherheit nicht anders ginge. „Dabei wird berücksichtigt, dass sie keine großen Umwege nehmen müssen“, betont die SPD-Politikerin. Durch eine Umleitung könnten etwa schwere Unfälle verhindert werden. Ein Unfallschwerpunkt in Richtung Lankwitz ist beispielsweise die Kurve der Königberger Straße, auf Höhe des Oberhofer Wegs. Hier fährt auf Höhe des Kranoldplatzes der Radler momentan nicht auf einem markierten Radweg, sondern teilt sich die Straße mit Autos und Bussen. Dieses kurze Stück ist von allen Verkehrsteilnehmern schwer einschätzbar, da die Straße verengt wird und entsprechende Radwegmarkierungen fehlen.
„Beim Fahrradnebenroutenkonzept wird bewusst um diese Kurve umgeleitet“, sagt Irene Köhne. Wie man in darin sieht, werden die Radfahrer, die in Richtung S-Bahnhof Lichterfelde-Ost oder zum Kranoldplatz unterwegs sind, auf den Jungfernstieg umgeleitet. Diese Nebenstraße muss daher fahrradfreundlich mit einem Asphaltstreifen umgestaltet werden, da sie momentan mit einem groben Pflaster belegt ist. Laut Fahrradnebenroutenkonzept ist dieser Umbau für die Anwohner nicht ausbaubeitragspflichtig, da es nicht als Grundsanierung gesehen wird, sondern „als Maßnahme zur Förderung des Fahrradverkehrs“.
Fahrradnebenroutenkonzept im Internet einsehbar
Natürlich beinhaltet das Fahrradnebenroutenkonzept noch weitere Punkte für Steglitz-Zehlendorf; das oben vorgestellte Beispiel ist nur eines von vielen. Interessierte können es sich im Internet auf der Seite des Bezirksamtes anschauen: Fahrradnebenroutenkonzept Neben der Umsetzung dieses Fahrradnebenroutenkonzepts sollen nach Meinung von Irene Köhne die bereits vorhandenen Radwege besser gepflegt werden. Auf einigen Radwegen, wie beispielsweise an einigen Stellen auf der Köngsberger Straße, sind Wurzelaufbrüche zu beseitigen. Außerdem befürwortet sie durchgezogene Radstreifen „damit die Sicherheit der Radfahrerinnen und Radfahrer gewährleistet ist.“
Gemeinsam mit den Lichterfelder SPD-Kandidatinnen und Kandidaten für die BVV, Christiane Burwitz und Isabel Miels, setzt sich Irene Köhne auch darüber hinaus für einen sicheren und radfreundlicheren Kiez ein. Dazu bedarf es eines Gesamtverkehrskonzeptes für Lichterfelde, das die Fußgänger schützt und den Fahrradverkehr stärkt. „Nun muss das Fahrradnebenroutenkonzept in der nächsten BVV mit konkreten Anträgen umgesetzt werden“, fordert Irene Köhne. Daher sei es wichtig, die SPD-Fraktion in der BVV zu stärken.