„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit klingt zwar einleuchtend, ist aber noch lange nicht Realität“, sagt Christiane Burwitz. „Selbst bei gleicher Ausbildung, gleichem Alter, gleichem Beruf und gleichen Betrieb verdienen Frauen häufig weniger als Männer“, betont die aktive Gewerkschafterin, die für die SPD in der Steglitz-Zehlendorfer Bezirksverordnetenversammlung (BVV) tätig ist. „Fakt ist, dass Frauen in Deutschland trotz oftmals höherer Bildungsabschlüsse im Durchschnitt immer noch 23 Prozent weniger verdienen als Männer.“ Daher fordere sie, dass diese Ungerechtigkeit endlich aufhört. Dafür werde sie selbstverständlich auch an den Aktionen zum Equal Pay Day teilnehmen, der am 23. März stattfindet. Denn genau an dem Tag endet jedes Jahr der Zeitraum, den Frauen über den Jahreswechsel hinaus arbeiten müssten, um auf das entsprechende Vorjahresgehalt von Männern zu kommen. Weitere Informationen zum Equal Pay Day gibt es hier
Nach Auffassung von Irene Köhne, die als Mitglied der SPD-Fraktion den Wahlkreis Lichterfelde Ost und Süd im Berliner Abgeordnetenhaus vertritt, hängt dieser Missstand besonders von zwei Faktoren ab: Zum einen werden die sogenannten typischen Frauenberufe immer noch zu gering entlohnt. Und zum anderen unterbrächen Frauen ihre Erwerbstätigkeit häufiger und länger familienbedingt. Ursache dafür sei, „dass die damit verbundenen Aufgaben meist immer noch nach Geschlechterstereotypen ungleich verteilt werden.“ Um dieses klassische Rollenbild durchbrechen zu können, müsse die Politik aktiv werden. Etwa durch „Abschaffung von Mechanismen, die das Alleinverdienermodell bevorzugen", wie Frau Köhne sagt. Auch sei die Schaffung von ausreichenden und vor allem flexiblen Betreuungsplätzen unabdingbar.
Die gleichen Forderungen erhebt Isabel Miels, stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende in der BVV Steglitz-Zehlendorf. Aus ihrer Sicht sei es darüber hinaus sehr wichtig, dass junge Frauen einen guten Start ins Berufsleben erhalten. „Dadurch sind sie später in der Lage, dauerhaft gut für sich und ihre Familien zu sorgen.“ Dafür und für die Aufhebung der Lohnunterschiede ist auch die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten in den einzelnen Bezirken unverzichtbar. In dem Zusammenhang weist Isabel Miels besonders auf die Lage von Frauen in prekären Beschäftigungsverhältnissen hin: "Viele Frauen müssen für ihren Lebensunterhalt und den ihrer Familien einen oder sogar mehrere Minijobs ausüben." Ein Job reiche demnach nicht mehr aus, um vernünftig leben zu können. Ein gesetzlicher Mindestlohn sei deshalb dringend geboten. Diesen fordert auch Irene Köhne. Ihrer Ansicht nach führe ein solcher Mindestlohn zu einer wirklichen Veränderung zugunsten der betroffenen Frauen.
Unter dem Motto „Schluss mit der Ungleichheit!“ wollen sich beide gemeinsam mit Ver.di-Mitglied Christiane Burwitz am Equal Pay Day, dem 23. März, für gleiche Bezahlung engagieren. An diesem Tage findet berlinweit um 11:30 Uhr am Brandenburger Tor eine zentrale Kundgebung statt, zu der die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) aufgerufen hat. Und wie sich in Steglitz-Zehlendorf Frau und Mann aktiv am Equal Pay Day beteiligen können, ist auf der Website der bezirklichen Frauenbeauftragten zu erfahren.